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Schlag mit Flasche tötet 19-Jährigen
Bei einem
Streit in Lengeder Diskothek Skorpion starb Russlanddeutscher –
Verdächtiger Türke streitet Tat ab
Von
Harald Meyer
LENGEDE.
Tödlich endete für einen 19-Jährigen am Sonnabendmorgen der Besuch in der
Lengeder Diskothek Skorpion. Der Russlanddeutsche ist bei einem Streit mit
einer Flasche auf das Auge geschlagen worden und daran gestorben.
Partystimmung war angesagt in der Disko: Der 13. Jahrgang eines
Salzgitteraner Gymnasiums hatte zur Abi-Party geladen, aber auch viele
andere Gäste waren gekommen.
Laut Zeugenaussagen soll dann aber ein 16 Jahre alter Türke und ein
19-jähriger Deutsche – beide aus Salzgitter – in der Toilette des Skorpion
aneinander geraten sein. Als Unbeteiligte sollen zudem ein weiterer
Deutscher (19) aus Salzgitter und das Todesopfer, der Russlanddeutsche,
dabei gewesen sein.
Gegen 1.35 Uhr war die Polizei vor Ort. Ihren Ermittlungen zufolge soll
der 16-Jährige den Streit provoziert haben, indem er "die späteren Opfer
absichtlich angerempelt hat". Nach einer verbalen Auseinandersetzung in
Kickboxmanier soll er um sich getreten und mit einer Flasche um sich
geschlagen haben, berichtet Peines Kripo-Chef Michael Sock.
Daraus soll sich laut Polizei eine Schlägerei entwickelt haben, in deren
Verlauf der 16-Jährige mit einer Flasche (Bierflasche oder Alkopop
Getränk) seinem 19-jährigen Rivalen habe schlagen wollen: Diesem gelang es
aber auszuweichen, er erlitt nur Schnittverletzungen an Arm sowie Hand und
konnte nach einer Behandlung das Krankenhaus in Braunschweig wieder
verlassen.
Am Auge erwischt wurde hingegen der Russlanddeutsche: Auch er wurde in das
Braunschweiger Hospital transportiert, dort starb er um 4 Uhr in der Nacht
zum Sonnabend. Der dritte 19-Jährige im Bunde erlitt im Zuge des Streits
Tritte an die Brust, musste aber nicht im Krankenhaus versorgt werden.
Vor Ort wurde die Polizei auf den 16-Jährigen aufmerksam, der gegenüber
den Beamten zunächst falsche Personalien angegeben und sich dann
"fluchtartig entfernt" habe. Sock bezeichnet ihn als "mutmaßlichen Täter":
Die Polizei hat ihn am Sonnabendmorgen in seiner Wohnung in
Salzgitter-Lebenstedt festgenommen. "Der Mann ist schon wegen
Körperverletzung in Erscheinung getreten", erklärt Sock. Nach Aussage von
anderen Disko-Besuchern habe der Türke zum Tatzeitpunkt "unter Drogen"
gestanden.
Gegenüber der Polizei hat der Beschuldigte gestern in den Vernehmungen den
Schlag mit der Flasche jedoch abgestritten; gegen ihn ist aber nach
Darstellung der Beamten Haftbefehl vom Peiner Amtsgericht erlassen worden,
er wurde anschließend in die Justizvollzugsanstalt Braunschweig gebracht.
Kritik äußert ein Freund des Verstorbenen: Der Rettungswagen sei
anscheinend aus dem weiter entfernten Peine anstatt aus dem näheren
Lebenstedt gekommen. "Cirka 25 Minuten mussten wir auf ihn warten, während
ein Wagen aus Lebenstedt schon nach zehn Minuten hätte da sein können",
ärgert sich der Salzgitteraner. Die Türsteher der Disko hätten zudem
"keinen Erste-Hilfe-Koffer bereitgestellt und auch keine Erste Hilfe
geleistet".
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